AktuellesAm 1. November 2022 gab es den Startschuss für die BMBF-Fördermaßnahme zum Aufbau der KI-Servicezentren. Mit diesem Datum begannen die Arbeiten an den vier über Deutschland verteilten Zentren. Ihre Aufgabe ist es, die IT-Infrastruktur in Deutschland zu stärken, hochwertige KI-Forschung zu betreiben und niederschwellige Serviceangebote für ein breites Spektrum an Interessenten zur Verfügung zu stellen. In einer ersten Phase werden die Servicezentrum bis Ende 2025 ihre Strukturen etablieren und ihre Konzepte für Forschung und Service in die Tat umsetzen. |
Konferenz zur Geschichte des Forschungsfeldes „Künstliche Intelligenz“ in Deutschland vom 13. bis 15. Mai 2022Was war Künstliche Intelligenz? Konturen eines Forschungsfeldes 1975-2000 in Deutschland Rudolf Seising (München), Eva Kudraß (Berlin), Stefan Höltgen (Berlin), Martin Schmitt (Darmstadt) Unter diesem Titel fand vom 13. bis zum 15. Mai 2022 eine interdisziplinäre Konferenz zur Geschichte des Forschungsfeldes „Künstliche Intelligenz“ in Deutschland statt, bei der Protagonist*innen der KI-Forschung mit Referent*innen aus Wissenschafts- und Technikgeschichte sowie der Medienwissenschaft über Ursprünge und Gegenwart der KI-Forschung in Deutschland diskutierten. ![]() Dinah Pfau während ihres Vortrags über das BMBF-Projekt IGGI In den frühen 1970er Jahren, als sich das Hochschulfach Informatik gerade etabliert hatte, entstand unter jungen Forschenden dieses und anderer Fächer ein Interesse an der aus den USA gekommenen „Artificial Intelligence“, und schon 1975 organisierten sie sich in der Fachgruppe Künstliche Intelligenz innerhalb der Gesellschaft für Informatik (GI). Was verstand man damals unter KI- der Kurzform für „Künstliche Intelligenz“? In der Anfangszeit war das oftmals nicht einhellig zu beantworten. War sie eine Natur-, Ingenieurs- oder Geisteswissenschaft? War sie eine „Strukturwissenschaft“, ähnlich der Mathematik? In den Vorträgen wurde auch deutlich, dass die deutschen KI-Forscher*innen an den Universitäten mit erheblichen Widerständen konfrontiert waren und dass neben mancher Förderung durch die Industrie eine verlässliche Institutionalisierung lange auf sich warten ließ, die aber Voraussetzung für gute Grundlagenforschung ist. Weitere Themen der Tagung, die gemeinsam von Mitarbeiter*innen der Fachgruppe Informatik- und Computergeschichte der GI, dem Deutschen Technikmuseums Berlin und der Humboldt-Universität Berlin und des Münchener BMBF-Projekts „IGGI“ im Deutschen Museum organisiert und auch von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert wurde, waren unter anderem die Einordnung der deutschen KI-Forschung in einen internationalen Kontext, oder die Auflösung nationaler und disziplinärer Verengungen mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen der KI-Forschung. |
Bekanntmachungen zur Künstlichen Intelligenz Förderung zum Aufbau von KI-Servicezentren Hinweise und Antworten auf die am häufigsten gestellten Fragen finden Sie im FAQ zur Bekanntmachung. |
Die Bundesregierung hat am 4. Dezember auf dem Digital-Gipfel 2018 in Nürnberg die Strategie Künstliche Intelligenz vorgestellt. Sie setzt damit einen Rahmen für eine ganzheitliche politische Gestaltung der weiteren Entwicklung und Anwendung Künstlicher Intelligenz in Deutschland. Die Strategie wurde unter gemeinsamer Federführung von dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales erstellt.
Mit spezifischen Förderbekanntmachungen wurden bisher verschiedene Forschungsthemen wie Software- und Hardware-Verifikation, Mensch-Maschine-Kommunikation, wissensbasierte Systeme, Neuronale Netze und maschinelles Lernen gefördert. Die aus der Künstlichen Intelligenz entwickelte intelligente Servicerobotik ist weiterhin Gegenstand der Forschungsförderung.
KI wird an deutschen Hochschulen in der Mehrzahl der Informatik-Studiengänge angeboten; 22 Hochschulen bieten Künstliche Intelligenz zudem als Studienschwerpunkt an. In zahlreichen Forschungsinstituten der Fraunhofer Gesellschaft, der Max-Planck Gesellschaft, und der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) wird zur KI geforscht.
Plattform „Lernende Systeme“Lernende Systeme sind Maschinen, Roboter und Softwaresysteme, die abstrakt beschriebene Aufgaben auf Basis von Daten, die ihnen als Lerngrundlage dienen, selbstständig erledigen. Sie basieren auf Technologien und Methoden der Künstlichen Intelligenz, bei denen derzeit große Fortschritte erzielt werden. Lernende Systeme unterstützen den Menschen zunehmend in Arbeit und Alltag. Sie ermöglichen autonome Verkehrssysteme oder eine verbesserte medizinische Diagnostik und unterstützen Rettungskräfte in Katastrophengebieten. Sie können helfen, die Lebensqualität in vielen Bereichen zu verbessern, verändern aber auch grundlegend die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine. |
Zentral für die Künstliche Intelligenz war 1988 die Gründung des Deutschen Forschungsinstituts für Künstliche Intelligenz (DFKI), das sich mit Forschungsprojekten der Industrie und der öffentlichen Hand mit seinem Umsatz, seinen fast 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und 78 ausgegründeten Unternehmen zum weltweit größten Forschungsinstitut für Künstliche Intelligenz entwickelt hat.
Auf den in dieser Zeit vom BMBF geförderten Projekt Verbmobil gezeigten Fähigkeiten zur maschinellen Erkennung und Übersetzung gesprochener Sprache basieren die Technologien einiger heutiger Standardprodukte der Sprachverarbeitung, die zu einer Schlüsselfunktion der Konsumgüterelektronik geworden sind. Auch die Dokumentenerkennung und -verarbeitung auf Basis maschinellen Lernens, deren Ausgangspunkt die damalige Förderung war, sind heute in vielen Lebensbereichen nicht mehr wegzudenken.
Ergebnisse aus der Forschung zu „Künstlicher Intelligenz“, deren Methoden und Werkzeuge gehören heute in Deutschland zu den etablierten Werkzeugen der Softwareentwicklung. Bei der Wissensmodellierung und wissensbasierten Systemen, dem Einsatz von Heuristiken oder Daten-Semantiken wird kaum bedacht, in welchem Umfang die KI-Forschung dazu beigetragen hat.
Heute sind semantische Technologien integraler Bestandteil der Internet-Suche und der Datenintegration – zum Beispiel auch in der Landwirtschaft (Projekt iGreen). Das maschinelle Lernen verbessert die Ausbeute aus Windkraftwerken und verringert den Verschleiß von Gasturbinen (Projekt ALICE). Mit Projekten wie ADIWA oder Aletheia wurde die Brücke vom Maschinellen Lernen zum Internet der Dinge geschlagen. Intelligente Assistenzroboter lernten, den Menschen bei der Pflege zu unterstützen und die Mobilität von Behinderten (Projekte CAPIO, RECUPERA-Reha) zu erhöhen. Flexible Montageroboter sind Realität (Projekte Hybr-iT, SmartFIT).
Analysewerkzeuge aus der KI sind zudem eine der wichtigsten Bausteine in Big Data-Systemen. Dies umfasst sowohl die Techniken zur Text- und Videoanalyse, als auch das Maschinelle Lernen zur Detektion von Strukturen in riesigen Mengen von Daten.